Tatort von Heimbetreibern gesponsert?
Berlin, 12. März 2018. Wurde der Tatort aus Bremen, den die ARD gestern Abend (11. März 2018) ausstrahlte und bei dem es um Probleme in der ambulanten Pflege ging, von Heimbetreibern gesponsert? Dieser Verdacht drängt sich nach Ansicht der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e.V. (ISL) auf, denn die pflegenden Angehörigen wurden mehrfach mit der Frage konfrontiert, ob ein Heimplatz nicht die bessere Alternative sei.
ISL-Geschäftsführerin Dr. Sigrid Arnade ist empört: „Es ist doch bekannt, dass die Missstände in der Pflege im stationären Bereich eher noch gravierender sind als bei der Betreuung durch Angehörige zu Hause. Wie kann es dann sein, dass das Heim in 90 Minuten mehrmals als Lösung empfohlen wird?“ Für Arnade sind diese „Ausrutscher“ auch deshalb völlig unverständlich, da die Probleme der ambulanten Pflege ihrer Meinung nach gut recherchiert und dargestellt wurden. Für die pflegenden Angehörigen würde die Heimalternative sicher eine Entlastung darstellen, für die pflegebedürftigen Menschen würde laut Arnade unter Umständen die Hölle beginnen.
In dem Tatort ging es auch um Korruption, in die ein ambulanter Pflegedienst, ein Arzt des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen und ein Angehöriger verwickelt waren. „Da fragt man sich doch, ob nicht der ganze Tatort von interessierter Seite gekauft war“, gibt die Geschäftsführerin zu Bedenken. Dem aufgezeigten Strauß von Problemen stünden eine ganze Reihe von Verbesserungsvorschlägen der fachkundigen Verbände gegenüber. „Der Verweis auf ein Pflegeheim gehört sicherlich nicht dazu,“ so Arnade.