ISL: Approbationsordnung für Ärztinnen und Ärzte ändern!
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- Erstellt: Donnerstag, 06. Dezember 2012 11:46

Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland – ISL e.V. eine Änderung der ärztlichen Approbationsordnung gefordert: „Bei allen Nobelpreisbegründungen wird regelmäßig hervorgehoben, wie wichtig die Arbeit der Ausgezeichneten für die Grundlagenforschung sei“, erläutert ISL-Geschäftsführerin Dr. Sigrid Arnade. „Nichts gegen die diesjährigen Preisträger, aber eine wesentliche Grundlage in der Medizin besteht unserer Ansicht nach in einem geschärften Bewusstsein von Ärztinnen und Ärztin für ein menschenrechtsorientiertes Verständnis von Behinderung.“ Ein solch neues Verständnis ist nach Ansicht der ISL zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im Medizin-Bereich dringend erforderlich. Deshalb hat die ISL einen konkreten Änderungsvorschlag der Approbationsordnung, in der die Zulassung zum Heilberuf Arzt/Ärztin geregelt wird, erarbeitet.
„Unser Vorschlag beinhaltet unter anderem, Behinderung nicht mit Krankheit gleichzusetzen, wie es leider zu häufig nach dem medizinischen Verständnis von Behinderung der Fall ist“, betont Arnade. „Positive Auswirkungen hat dieser neue Inhalt vor allem auf den Umgang der Ärzteschaft mit betroffenen Personen. Längerfristig kann sich so eine bessere Beziehung zwischen Behandelnden und PatientInnen einstellen.“
Die ISL hat ihren Änderungsvorschlag (siehe Anhang) an das Bundesministerium für Gesundheit, den Gesundheitsausschuss des Bundestages sowie die gesundheits- und behindertenpolitischen SprecherInnen der Bundestagsfraktionen übersandt.
Die offizielle Preisverleihung an alle Ausgezeichneten findet am Montag, den 10. Dezember statt.