Sich und die Welt verändern

Bild von der Empowerment-GruppeKerstin Wöbbeking und Ines Spilker bieten zwei Empowerment Schulungen in Hille-Oberlübbe und in Bielefeld an. Nachdem die ersten Empowerment-Trainingswochenenden stattgefunden haben, haben die beiden den kobinet-nachrichten folgenden Bericht zur Verfügung gestellt, der sich der Frage "Was ist barrierfrei?" widmet:

Barrieren erkennen, benennen und abbauen - oder: Sich und die Welt verändern

Am vergangenen Wochenende fand das erste von drei Empowerment-Trainings-Wochenenden für Menschen, die mit der Diagnose "Multiple Sklerose" leben, in Bielefeld statt. Zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmer und die beiden Trainerinnen Ines Spilker und Kerstin Wöbbeking trafen sich im Jugendgästehaus Bielefeld um ihre Stärken (neu) zu entdecken, ihr Selbstwertgefühl zu stärken und sich mit den Themen Empowerment, Inklusion, Teilhabe und UN-Behindertenrechtskonvention zu beschäftigen. Das Training fand im Jugendgästehaus statt, weil dieses über vier rollstuhlgerechte Doppelzimmer verfügt und das Haus "barrierefrei" ist.

Barrierefreiheit in Theorie und Praxis

Was aber Barrierefreiheit in Theorie und Praxis bedeutet, haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Trainings am Wochenende live erlebt. Ein im Haus befindlicher Aufzug zwischen zwei Ebenen, mit dem mobilitätseingeschränkte Menschen von einer Etage auf die andere gelangen sollen, war nur mit Hilfe anderer nutzbar. Inklusion im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention bedeutet aber, "die uneingeschränkte Teilhabe behinderter Menschen in allen Bereichen des Lebens". Dazu gehört auch, dass Aufzüge ohne fremde Hilfe nutzbar sind. Leider war dies bei dem im Tagungshaus vorhandenen Aufzug nicht möglich.

Stark für Sensibilisierung machen

Die Bielefelder Empowerment-Gruppe möchte sich unter anderem dafür stark machen, dass die Sensibilisierung der Gesellschaft, was die Bedarfe von Menschen mit Einschränkungen angeht, stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rückt. Die Gruppe fordert und setzt sich dafür ein, dass spätestens bis zum nächsten Treffen im April eine akzeptable Lösung gefunden wird, wie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbstständig, selbstbestimmt und ohne das Gefühl von Diskriminierung den Aufzug nutzen können.