Klaus Laupichler in Berlin gestorben

Klaus LaupichlerBerlin (kobinet) Klaus Laupichler ist gestern im Alter von 61 Jahren an einem Herzinfarkt in Berlin gestorben. Durch seine persönliche Lebenserfahrung gestaltete er in den letzten 30 Jahren die Psychiatriegeschichte in Deutschland mit. Diese traurige Nachricht teilte Kerstin Steinfurth vom Büro des Landesbehindertenbeauftragten in Rheinland-Pfalz den kobinet-nachrichten mit.

Klaus Laupichler aus Herbrechtingen in Baden-Württemberg war er in vielen politischen Gremien wie der Deutschen Gesellschaft für soziale Psychiatrie (DGSP), beim Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener (BPE) langjährig und prägend aktiv. Zudem war er Vorsitzender des Landesverbandes Psychiatrie-Erfahrener Baden-Württemberg (LV PE BW), aktiv beim Landesverband Psychiatrie-Erfahrener Rheinland-Pfalz (LVPE RLP), bei der Internationalen Arbeitsgemeinschaft Soteria (IAS) und bei vielen regionalen Gruppen im Landkreis Heidenheim/Brenz.

Dass er noch viel im Leben vor hatte, zeigt, dass es sich bei der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) vor kurzem als Inklusionsbotschafter beworben hat. Damit wollte er auf die Situation von psychisch kranken Menschen aufmerksam machen und vor allem seine eigenen Erfahrungen mit Zeiten, in denen es ihm nicht gut ging und er die sogenannte Drehtürpsychiatrie kennen lernte. "Der Tod von Klaus Laupichler trifft mich sehr, denn ich hatte immer wieder die Gelegenheit ihn zu erleben und habe von ihm sehr viel gelernt. Er konnte ein schwieriges Thema anhand seiner eigenen Erfahrungen gut darstellen und war trotz allen Problemen positiv und vorwärtsgewandt", erklärte Ottmar Miles-Paul.

"Klaus Laupichler liebte den Umgang mit Menschen, genoss es, sich öffentlich für psychisch kranke Menschen einzusetzen und konnte Studierende in seinen Seminaren durch seine warmherzige, feinfühlige aber auch konsequente und charakterstarke Art für die Belange von Menschen mit psychischen Erkrankungen sensibilisieren. Es machte ihm Freude, beharrlich seine Meinung zu vertreten und gleichzeitig beschwerte es ihn, was dies zum Teil bei den Menschen in seiner Umgebung auslöste. Mit ihm verliert die Psychiatrieszene eine starke Persönlichkeit und die Gesellschaft einen Menschenfreund", fasst Kerstin Steinfurth das Wirken und Wesen von Klaus Laupichler treffend zusammen.