Petition für faire Arbeit wird heute übergeben
Berlin: Heute übergibt der Werkstattrat der wertkreis Gütersloh gGmbH die Unterschriftenlisten seiner öffentlichen Petition "Mehr Anerkennung für Menschen mit Behinderungen durch faire und gleichberechtigte Arbeit" im Deutschen Bundestag in Berlin. Stefan Schwartze, Sprecher für die SPD im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages, wird die 9.296 Unterschriften in Empfang nehmen, teilte Jürgen Linnemann den kobinet-nachrichten mit. Der Petitionsausschuss wird die Petition dann prüfen und darüber beraten.
Jürgen Linnemann, Vorsitzender des Gesamtwerkstattrates, ist mit dem Ergebnis der Unterschriftensammlung sehr zufrieden: "Wir haben da wirklich etwas besonderes geschafft. Von der Menge konnte man anfangs gar nicht so ausgehen. Außerdem ist das meines Wissens die erste Petition, die in leichter Sprache eingereicht wurde." Besonders ist für ihn vor allem die Zahl der Menschen, die die Petition handschriftlich gezeichnet haben. "9.163 Unterschriften waren handschriftlich eingegangen. Das heißt, diese Leute haben die Petition in der Hand gehabt, sie gelesen und unterzeichnet. Das zeigt: Sie haben sich richtig damit auseinandergesetzt."
Die Petition plädiert für die Überprüfung der Regeln für die Arbeit von Menschen mit Behinderungen etwa im Sozialgesetzbuch oder in der Werkstättenverordnung. Zudem fordert sie bessere Chancen für Menschen mit Behinderungen auf dem ersten Arbeitsmarkt. Der wertkreis Gütersloh hatte die Petition an alle Werkstätten im Bundesgebiet geschickt. Neben zahlreichen Einzelmails haben sich 63 Einrichtungen aus dem gesamten Bundesgebiet per Mail oder Telefon mit Lob und Verbesserungsvorschlägen rückgemeldet, und wollten über die Petition ins Gespräch kommen. Andere haben direkt ausgefüllte Unterschriftenlisten geschickt, berichtet Jürgen Linnemann, der auch als Inklusionsbotschafter aktiv ist.
Der große Erfolg dieser Petition liegt aber nicht allein in der Zahl der Unterschriften, glaubt Jürgen Linnemann. "Wir haben ein Thema angestoßen, über das man vorher zu wenig gesprochen hat. Wir sind ja auch die Experten in eigener Sache, wenn es um die Arbeit in Werkstätten geht."