Janis Geiger in Bewegung für Inklusion

Berlin (kobinet) Janis Geiger ist gehörlos und wohnt in Berlin. Mit hoher Motivation ist der u.a. auch als Inklusionsbotschafter Aktive viel unterwegs. Diversity und Empowerment sind Themen, mit denen sich Janis Geiger in Verbindung mit der Inklusion intensiv beschäftigt. In diesen Bereichen hat er bisher bei verschiedenen Theater- und Filmprojekten sowie bei Workshops als Teilnehmender oder Anleitender mitgewirkt und Vorträge gehalten. kobinet-Redakteur Ottmar Miles-Paul sprach mit dem tauben Sportler, dessen Leidenschaft vor allem auch Parkour ist. 

kobinet-nachrichten: Eine Ihrer Visionen für Ihr Wirken als Inklusionsbotschafter ist es, als tauber Sportler, Menschen, die in der Gesellschaft behindert werden und die, die es weniger werden, über Parkour, Sport und Bewegung zusammenzubringen und Barrieren - vor allem in der Kommunikation - durch gemeinsames Erleben abzubauen. Wie wollen Sie das genau erreichen?

Janis Geiger: Durch Workshops und Vorträge versuche ich den Menschen, die weniger in der Gesellschaft behindert werden, zu zeigen, wie diese sich an die Menschen, die mehr behindert werden, anpassen, deren Einschränkungen nachvollziehen bzw. diese verstehen zu können. Zum Beispiel bei einem Menschen, der nur einen Arm hat: wie können wir nachvollziehen, wie es ist und wie viele Möglichkeiten es gibt, mit einem Arm im Leben zurecht zu kommen, ohne dies vorher zu beurteilen. Dafür habe ich verschiedene praktische Methoden entwickelt.

kobinet-nachrichten: Sie sind ja schon länger in diesem Bereich aktiv. Welche Erfahrungen haben Sie dabei gemacht?

Janis Geiger: Ein Beispiel meiner Aktivitäten und Erfahrungen könnt ihr hier auf YouTube sehen: https://youtu.be/wSAtAFjC3Ok. Menschen, die in der Kommunikation weniger behindert werden, tragen Hörschutz und / öder Ohropax und dabei können sie versuchen, sich hinein zu versetzen, wie es ist mit Höreinschränkungen durch Taubheit, Hörsturz, Tinnitut etc. die Kommunikation zu verfolgen und wie sie mit Menschen mit Höreinschränkung kommunizieren können.

kobinet-nachrichten: Um Ihre Arbeit auch zukünftig gut machen zu können, ist es sicher wichtig, sich stetig fortzubilden. Trifft das auch auf Sie zu und was haben Sie vor?

Janis Geiger: Ja, ich sehe das so, dass ich mich und mein Umfeld besser kennen lernen und verstehen kann, wenn ich mehr Informationen über Psychologie, sozialen Umgang, Gerechtigkeit etc. habe und durch Weiter- und Fortbildungen in den Austausch mit anderen ExpertInnen im Bereich Diversity, Barrierefreiheit und Inklusion komme. Frontrunnerers Sport ist ein großer Vorteil für mich, weil da hauptsächlich in International Sign kommuniziert wird, in der ich die Dinge am einfachsten verstehen kann und mit Gleichgesinnten zum Austausch und gegenseitigen Empowerment kommen kann.

kobinet-nachrichten: Solche Weiterbildungen gibt es doch bestimmt nicht umsonst. Was kostet das und wie schaffen Sie das?

Janis Geiger: Es kostet mich fast 10.000 Euro, alles inklusive Übernachtungen, Verpflegung, Aufenthalt, theoretischer und praktischer Unterricht, Ausflüge etc. Zum Teil habe ich schon investiert, aber für alles, was nötig ist, habe ich nicht genug. Deshalb bitte ich derzeit auch um eine finanzielle Unterstützung.

kobinet-nachrichten: Was kann man genau tun, um Sie und Ihr Wirken für Inklusion zu unterstützen?

Janis Geiger: Um die finanzielle Unterstützung für alle leicht zu machen, habe ich eine Crowdfunding-Seite erstellt. Wenn ihr etwas beisteuern möchtet, freue und bedanke ich mich sehr! Einfach hier klicken: https://www.leetchi.com/c/frontrunners-sport

Wenn ihr auf eine andere Art oder zusätzlich unterstützend bei der Erfüllung der beschriebenen Vision wirken wollt, freue ich mich über eure Kontaktaufnahme. Dies könnte zum Beispiel sein: Ihr habt Ideen für eine Kooperation oder ein Video mit mir; ihr bucht mich für einen Workshop – zum Beispiel zu Parkour oder Taubes Erleben - oder für einen Vortrag; ihr möchtet ein Interview mit mir führen, etc.

Ansonsten könntet ihr mir auch damit helfen, Kontakte zu Personen und Unternehmen zu knüpfen, die vielleicht an einer Zusammenarbeit mit mir interessiert sind. Ich freue mich über jede E-Mail, jeden Tipp und jegliche Form der Unterstützung. Natürlich dürft ihr diesen Text weiter leiten. Hier meine E-Mail-Adresse: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

kobinet-nachrichten: Vielen Dank für das Interview.