Greifbarer Erfolg bei Empowerment Schulung

Parkplätze vor Jugendherberge BremenBremen (kobinet) Im Mittelpunkt der Empowerment Schulungen, die im Rahmen eines vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales geförderten Modellprojektes von der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) durchgeführt werden, steht die Durchführung konkreter Projekte. Auf erste Erfolge konnten die TeilnehmerInnen der Schulung in Bremen am Wochenende blicken. Vor der Jugendherberge wurden extra vier Behindertenparkplätze eingerichtet.

Doris Josquin hat sich im Rahmen der Empowerment Schulung neben der Durchführung eines Gesundheitstages u.a. vorgenommen, die Tagungsmöglichkeiten in der Jugendherberge Bremen barrierefreier zu gestalten. Ein Kritikpunkt von ihr war dabei, dass es keine Behindertenparkplätze vor der Jugendherberge gibt. Um dies zu ändern, wandte sie sich an das Büro des Behindertenbeauftragten von Bremen und rechtzeitig zum dritten Schulungskurs standen nun vier Behindertenparkplätze direkt vor der Jugendherberge zur Verfügung. Während diese vorerst für die Schulung provisorisch eingerichtet wurden, sollen mittelfristig zwei dauerhafte Behindertenparkplätze eingerichtet werden.

Neben der Auseinandersetzung mit einer Reihe von behindertenpolitischen Themen, wie die geplante Schaffung eines Bundesteilhabegesetzes, erkundeten die TeilnehmerInnen auch die Bremer Innenstadt und berichteten über positive, wie negative Beispiele in Sachen Teilhabe behinderter Menschen. Der Sonntag war vom Thema Arbeit geprägt. Neben der Auseinandersetzung über die Situation von behinderten Menschen in Werkstätten für behinderte Menschen u.a. anhand des WISO-Berichtes über den Wertkreis Gütersloh, berichtete Christian Habl vom Netzwerk für berufliche Integration von Menschen mit Behinderung über seine Aktivitäten. Als Inklusionsbotschafter wirbt er für die gleichberechtigte Beschäftigung behinderter Menschen und unterstützt behinderte Menschen, Arbeitgeber und Ämter dabei, mehr Inklusion im Arbeitsleben zu ermöglichen. Christian Habel machte nicht nur deutlich, dass es eine Reihe von Fördermöglichkeiten zur Beschäftigung behinderter Menschen gibt, über die die wenigsten Bescheid wisssen, sondern auch wie wichtig es ist, dass behinderte Menschen sich selbst für die Beschäftigung behinderter Menschen einsetzen. Denn bei sehr vielen Veranstaltungen in diesem Bereich sei das Prinzip "Nichts über uns ohne uns" noch nicht einmal im Ansatz angekommen.