Besuch des Sozialministers in Beratungsstelle

Oberteuringen: Besuch vom Sozialminister von Baden-Württemberg, Manne Lucha, bekam die Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatungsstelle (EUTB) Bodensee. Der Minister ließ sich dabei über die Arbeit der Berater*innen berichten. Eine gute Nachricht hat er mitgebracht, nämlich dass Baden-Württemberg die Entfristung aller EUTBs beim Bund angeregt hat und unterstützt. Der Minister unterstrich bei seinem Besuch, wie wichtig die Peer Beratung im Rahmen des Projektes EUTB ist. In der EUTB Bodensee sind zwei Berater*innen zertifizierte Peer Counselor (ISL). Beide konnten von ihren bisherigen Erfahrungen berichten, dass eine Peer Beratung ganz anders verläuft, die Klient*innen sich in der Regel besser verstanden fühlen und diese auf dieser Basis meist besser bei der Umsetzung von Leistungsansprüchen für ein selbstbestimmtes Leben unterstützt werden können. Dies berichtet der Inklusionsbotschafter Thomas Schalski.
Neben der Peer Beratung war dem Minister auch wichtig, dass die EUTB gut mit den Hilfsangeboten im Landkreis vernetzt wird. Der auch als Inklusionsbotschafter aktive Thomas Schalski von der EUTB Bodenseekreis konnte von der zunehmenden Vernetzung der Einrichtung berichten, bei der es manchmal doch zu Irritation komme und zu Nachfragen, "was macht ihr eigentlich anders als wir?" Man war sich einig, dass die Antwort nur die Peer-Beratung sein kann. "Uns ist es ganz wichtig, nicht als Konkurrenz angesehen zu werden, sondern als Ergänzung zu den bestehenden Angeboten", so der Leiter der EUTB Thomas Schalski. An diesen Punkt wolle der Minister den Landrat des Bodenseekreises bitten, dort helfend tätig zu werden. "Die EUTB muss eine Rolle im Rahmen der Sozialplanung spielen", so Manne Lucha. Die Unabhängigkeit von Leistungserbringern und Leistungsträgern spiele zudem eine wichtige Rolle für den Erfolg des EUTB Projektes, resumierte der Minister.
Gleichzeitig konnte der Minister bei seinem Besuch auch Klient*innen der Beratungsstelle kennen lernen. Familie K., Klient*innen der Beratungsstelle, konnte dem Minister ihr Problem schildern. Dass Elternpaar aus dem Bodenseekreis hat ein hochbegabtes Kind. Leider gibt es nur eine spezielle Förderklasse in Ravensburg. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln wäre das Kind vier Stunden insgesamt unterwegs. Für einen Bringdienst würden im Jahr 23.000 Euro entstehen, welche die Eltern nicht tragen könnten. Staatliche Zuschüsse würde es dafür nicht geben. Das Problem sei bereits beim Regierungspräsidium und im Schulministerium bekannt. Leider gibt es bisher noch keine Lösungen. Minister Lucha sagte, er könne nichts versprechen, aber er würde das noch einmal prüfen lassen, ob es nicht doch noch eine Möglichkeit geben könne, dass die Fahrtkosten übernommen werden könnten. "Wir sind gespannt auf eine Antwort", betonte Thomas Schalski.