15.03.2019 um 11 Uhr in Berlin: Protestveranstaltung auf dem Potsdamer Platz
10 Jahre UN-Behindertenrechtskonvention für die Bundesrepublik Deutschland
Aus aktuellem Anlass findet zum Abschluss der Protestveranstaltung aufgrund der Benachteiligung von Fahrgästen mit Behinderungen durch die Deutsche Bahn AG, die Verleihung der "Die Goldene Krücke" 2018 - als Auszeichnung für die Bemühung der Aufrechterhaltung von Barrieren und Ausgrenzung an DB Chef Richard Lutz, statt.
Im Jahr 2009 ratifizierte die Bundesrepublik Deutschland durch Zustimmung aller Bundesländer die UN-Behindertenrechtskonvention. Damit wurden die allgemein gültigen Grundrechte nochmals als Menschenrechte bekräftigt und das im Grundgesetz verankerte Benachteiligungsverbot aufgrund einer Behinderung auf die Lebensbereiche von Menschen mit Behinderungen konkretisiert.
Viele Betroffene hoffen seit in Kraft treten der UN-BRK 2009 auf ein selbstbestimmtes Leben durch eine generelle Barrierefreiheit in allen Teilen der Gesellschaft. Von einer gleichberechtigten, nichtdiskriminierenden Teilhabe von Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen, so wie es die UN-BRK vorsieht, sind wir auch nach 10 Jahren noch weit entfernt.
Weder Bund noch Länder zeigen nach unserer Auffassung die Entschlossenheit, sich flächendeckend für die Einhaltung dieser Menschenrechte einzusetzen und stehen somit in der Verantwortung, dass Menschen aufgrund des Merkmals „Behinderung“ im täglichen Leben diskriminiert, ausgesondert und ausgeschlossen werden.
Umso wichtiger erscheint es in diesem „Menschenrechts-Jubiläumjahr“ die bestehenden Diskriminierungen anzuprangern, das Bewusstsein in der Bevölkerung für die Ungleichbehandlung von Menschen mit Behinderungen zu schärfen und die politisch Verantwortlichen nachdrücklich zum Handeln aufzufordern.
Daher versammelt sich das Netzwerk UNgehindert zusammen mit Aktivisten aus der Behinderten-bewegung am 15. März um 11 Uhr auf dem Potsdamer Platz (Fläche zwischen Eingang S-Bahn und DB-Tower ), um konkret auf die Lage und Situation von Menschen mit Behinderung aufmerksam zu machen, Missstände anzuprangern und Forderungen an die politisch Verantwortlichen zu stellen.
Als Redner/innen haben u. a. zugesagt:
- Dr. Ilja Seifert, Gründungspräsident des Allgemeinen Behindertenverbandes in Deutschland für Selbstbestimmung und Würde e. V.
- Margit Glasow, Fachjournalistin mit dem Schwerpunkt Behinderung
- Matthias Gastel, MdB Sprecher für Bahnpolitik - Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
- Ottmar Miles-Paul, Behindertenaktivist
- Dunja Fuhrmann, Behindertenbeauftragte der Stadt Saarbrücken
- Julia Walter, Referentin für Barrierefreiheit
- Markus Ertl, Inklusionsbotschafter aus Lenggries
- Aytekin Demirbas, Behindertenbeirat der Stadt Braunschweig
Als Info zum Netzwerk UNgehindert: UNgehindert ist ein Spontankollektiv von Menschen, die im Laufe ihres Lebens eine Behinderung erwarben. Wir sehen uns als Interessensvertretung, die sich für die Gleichstellung, Selbstbestimmung und volle gesellschaftliche Teilhabe einsetzen und treten gegen jegliche Diskriminierung behinderter Menschen ein.
Rolf Allerdissen
#UNgehindert DPO
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